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Bernd Schurer: Particularity Triplets 2010
Froum Kritik, ZHdK, 14th October, Gessneralle, Bühne A, Zürich
particularity triplets, 2010 – sound performance / installation (act ∆, Patternization, aus *FragmentsOnUnease*), 6 channel computer music, tripleflex led- scanner, mirror, 27′, 2010
Sonification: Daniel Bisig / Alberto do Campo: Realization: Bernd Schurer
In Klanginstallationen und Live-Auftritten setzt sich der Soundkünstler Bernd Schurer mit spezifischen Entwicklungen der Komposition der späten Moderne des 20ten Jahrhunderts, der elektroakustischen Musik und außermusikalischen Disziplinen auseinander.
Sonifikation, in Anlehnung an den Begriff der Visualisierung, bezeichnet das Ohr als Adressaten in seiner Eigenschaft als Messinstrument für die räumliche Orientierung, wie auch die wissenschaftliche, künstlerische und experimentelle Audifizierung von Dateninformationen. Schurer interessieren dabei ästhetische und epidemische Entwürfe, in denen Beziehungen zwischen komplexen theoretischen Modellen und Objekten untersucht werden können. Was spielt dabei der Klang für eine Rolle für das Erleben und die Wahrnehmung von abstrakten Daten?
In der Arbeit “particularity triplets” (“Drillingsoriginalität”) werden Informationen aus der Teilchenphysik (“particles”) mithilfe eines eigens entwickelten granularen Synthesizers als sechs-kanal Soundarbeit in rhythmischen Mustern umgesetzt. Diese wird unterstützt durch eine virtuelle Schwarmsimulation (ein einfacher Algorithmus, der das Verhalten von Schwärmen in der Natur auf computative Weise simuliert) von Dr. Daniel Bissig, welche die räumlichen Parameter des Klangs steuert, und zugleich für die Visualisierung und Steuerung eines einfachen LED Scanners sorgt. Im wesentlichen handelt es sich dabei um die Auswertung von Streuexperimenten in der Teilchenphysik, welche interessante visuelle Eigenschaften zwischen Geordnetem und Ungeordnetem besitzen. Diese mikroskopischen Kleinstereignisse werden als Steuerwege für die Synthese und Ver-räumlichung eingesetzt.
<FragmentsOnUnease> ist eine Dramatisierung auditiver Ereignisse, in denen singuläre Effekte aus Hörpsychologie, Psychoakustik, Halluzination, oder Klangökologie ect. mit akustischen Mitteln an die Grenzen ihrer Materialisierung gebracht werden und ihre objekthafte Autonomie im Spannungsfeld von Sensation, Raum / Zeit und den damit verbundenen phänomenologischen Grauzonen untersucht wird.
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